Neuwerk

Die Ostbake

OstbakeIn der Nacht zum 19. Januar 2007 zerstörte der Orkan Kyrill die Ostbake, die über Jahrhunderte neben dem Leuchtturm das zweitwichtigste Wahrzeichen Neuwerks war. In der heutigen Zeit gehörte die Bake für Inselurlauber zur Neuwerker "Skyline". Bernsteinsucher und Wattwanderer schätzten sie als Orientierungspunkt.

Ein Vorgänger der letzten Ostbake wurde im Jahre 1635 vom Barsenmeister Peter Petersen, genannt Klappmütz, fertiggestellt. Lange Zeit war sie deshalb auch unter dem Namen Klappmützbake bekannt.

Die Bake hat eine aufregende Geschichte mehrerer Einstürze und Brände hinter sich. Erwähnt wurde ein Vorläufer der Ostbake schon 1721 auf Karten von Zimmermann und Hasenbank. Im Jahre 1782 findet sie Erwähnung im holländischen Seeatlas "De Nieuwe Groote Lichtende Zee-Fakkel"; die ihm zugrunde liegenden Karten könnten allerdings hundert Jahre älter sein. Abhängig von der Quelle diente die Bake bis 1878 der Schifffahrt, danach oder aber von Anfang an nur der Betonnung, d.h. der Ortbestimmung für Tonnenleger. Tonnen dienten und dienen zur Einsteuerung in die Elbe. Erneuert wurde die Bake wohl 1846, niedergelegt zu Beginn des deutsch-französischen Krieges und danach 1871 wieder aufgestellt. Sie wurde 1894 nach einem Brand wieder aufgebaut und 1925 durch eine neue ersetzt.

Morsches Holz der zusammengebrochenen OstbakeDie vom Orkan Kyrill zerstörte Version der Ostbake wurde um 1954 erbaut, nachdem ihre Vorgängerin auch schon einem Sturm zum Opfer gefallen war. Verwunderlich ist der Einsturz nicht, betrachtet man das morsche Holz der gestürzten Bake. Leider war die Stadt Hamburg wohl nicht gewillt das Geld für die Pflege eines heutzutage überflüssigen Seezeichens aufzubringen, obwohl doch die Bake als wichtiges technisches Kulturdenkmal angesehen wird.

Die gestürzte OstbakeEinen Wiederaufbau der Ostbake wird die Stadt Hamburg nicht finanzieren. Die Bewohner der Insel Neuwerk und viele Neuwerkfreunde haben sich deshalb zusammen getan und sammeln Spenden für den ca. 150.000 € teuren Wiederaufbau. Ein Sechstel davon wird die Hamburger Port Authority tragen, aber auch die Neuwerker und die Stadtsparkasse Cuxhaven beteiligen sich. Unter anderem zum Aufbau der Ostbake, aber auch zum Erhalt der Nordbake und zur Finanzierung weiterer Projekte des Umwelt-, Landschafts- und Naturschutzes wurde der Gemeinnützige Förderverein Insel Neuwerk e.V. gegründet. Wer sich am Aufbau der Ostbake finanziell beteiligen möchte, kann dies durch eine Spende an den Verein oder eine Mitgliedschaft im Verein tun.
Es ist zu hoffen, dass eines Tages wieder eine Ostbake den Neuwerkurlauber aus der Ferne begrüßt und der Wattwanderer und Bernsteinsucher wieder seine Orientierungshilfe hat, die ihn zusammen mit dem Turm sicher auf die Insel Neuwerk leitet.

Nachtrag: Wenn nichts dazwischen kommt wird die Ostbake dieses Jahr (2009) wieder an ihrem alten Standort aufgebaut.
Die Stadt Hamburg hat dazu Mittel aus dem Konjunkturpaket 2 zur Verfügung gestellt und auch die Cuxhavener Stadtsparkasse hat wie versprochen 5000,- Euro gespendet.
Gegen Ende der Brutzeit (15.08.2009) wird zuerst die Gründung der Bake gerammt und im September die Ostbake wieder aufgebaut. Gegen Ende September sollte die Bake dann wieder stehen, so dass anschließend ein "Bakenfest" gefeiert werden kann. Der genaue Termin hierfür steht noch nicht fest, wird aber sobald möglich auf dieser Seite angezeigt werden.

Update: Der Bau der neuen Ostbake ist in vollem Gang und die Ostbake wird wohl Anfang, spätestens Mitte, der nächsten Woche (07.09.2009) wieder in ihrer alten Pracht im Ostvorland von Neuwerk stehen. Der Förderverein der Insel Neuwerk plant dazu die Ostbake am 19.09.2009 Willkommen zu heißen. Die Wanderung zur Ostbake beginnt um 13.00 Uhr mit einem Treffen auf dem Deich beim "Nige Hus".

Update: Die Ostbake steht! Ich werde mich bei meinem kommenden Neuwerkaufenthalt davon überzeugen und dann diese Seite überarbeiten!

Hier noch ein paar Bilder vom Bau, die freundlicherweise von Steffan Griebel zur Verfügung gestellt wurden (Anklicken vergrößert die Bilder):

28.08.2009: Die Grundpfeiler stehen 01.09.2009: Ein Kran im Ostvorland
01.09.2009: Es geht voran 02.09.2009: Möge die Macht mit Euch sein ;-)
14.09.2009: Kurz vor der Vollendung

Mehr Bilder vom Aufbau der Ostbake gibt es beim für den Aufbau neben der HPA mitverantwortlichen THW Hamburg-Altona.
Und so sieht das Ostvorland, wenn die Wunden verheilt sind, hoffentlich bald wieder aus:

Das Vorland mit der alten Ostbake